Musikschule Wesermarsch
Musikschule Wesermarsch
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen Verband deutscher Musikschulen

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Elternbrief der Musikschule Wesermarsch

Von Vorstand und Leitung der Musikschule

Mit diesem Schreiben möchten wir Sie umfassend informieren, Ihre Fragen beantworten und klarstellen, warum die Musikschule Wesermarsch bis zum Jahresende und vielleicht auch darüber hinaus der verlässliche Partner für die musikalische Bildung Ihrer Kinder ist. Unser Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und Missverständnisse auszuräumen, die durch öffentliche Diskussionen und Verlautbarungen entstanden sind. Dabei erlauben wir uns, die eine oder andere Absurdität mit einem Augenzwinkern zu kommentieren – schließlich ist Humor oft die beste Medizin, wenn Bürokratie und Realität aufeinandertreffen.
Die Musikschule Wesermarsch steht seit geraumer Zeit im Fokus einer kontroversen Debatte mit der Kreisverwaltung und der Kreispolitik. Kern des Konflikts sind unterschiedliche Auffassungen über die Finanzierung und Organisation unserer Einrichtung. Während die Kreisverwaltung vorschlägt, die musikalische Bildung künftig unter dem Dach der Kreisvolkshochschule (KVHS) zu organisieren, halten wir dies für einen Weg, der weder pädagogisch noch organisatorisch tragfähig ist. Die KVHS verfügt weder über die Erfahrung noch über die Strukturen, um die vielfältigen Angebote einer etablierten Musikschule zu ersetzen. Der Enthusiasmus mag vorhanden sein, die Expertise jedoch fehlt.
Die Kreisverwaltung bemängelt unter anderem die Schülerzahlen und Personalkosten der Musikschule. Es wird behauptet, die Zahl der Schüler sei auf unter 700 gesunken, während die Personalkosten sich verdoppelt hätten. Diese Darstellung ist irreführend. Schülerzahlen unterliegen natürlichen Schwankungen, wie sie in jeder Musikschule vorkommen. Die dargestellte Reduktion der Schülerzahlen ignoriert, dass wir auch während der Corona-Pandemie stabil bei etwa 1.000 Schüler blieben – ohne nennenswerte finanzielle Verluste. Die Verdopplung der Personalkosten ist schlichtweg eine Falschaussage. Tatsächlich hat die Musikschule durch verantwortungsvolles Wirtschaften Rücklagen aufgebaut, die sie Anfang des Jahres auf Geheiß des Landkreises aufbrauchen sollte, weswegen der Landkreis vertraglich vereinbarte Zuschüsse einbehalten hat - ein Vertragsbruch, den wir großzügig nicht gerichtlich verfolgt haben. Hierfür ein ironisches „Dankeschön“ an uns selbst, wie es scheint.
Die Forderung nach jährlichen Zuschüssen in Höhe von 600.000 Euro wird von der Kreisverwaltung als unverhältnismäßig dargestellt. Dabei liegt diese Summe im Vergleich zu anderen Landkreisen deutlich unter dem Durchschnitt. Es ist bemerkenswert, wie die Kreispolitik einerseits von Steuergeldverantwortung spricht, andererseits aber eine Zuschusserhöhung von 150.000 Euro für 2024 beschließt, ohne einen Plan für die langfristige Finanzierung der Musikschule zu haben. Man könnte fast meinen, die Haushaltsprobleme des Landkreises seien eine Überraschung, die niemand vorhersehen konnte – außer vielleicht diejenigen, die die Zahlen hätten prüfen sollen.
Die Idee, die Musikschule unter das Dach der KVHS zu zwingen, ist nicht neu. Bereits im Dezember 2023 wurde die Musikschule aufgefordert, ein gemeinsames Konzept mit der KVHS zu entwickeln. Wir haben ein durchdachtes Fusionskonzept vorgelegt, das pädagogische Qualität, organisatorische Klarheit und finanzielle Nachhaltigkeit vereint hätte. Dieses Konzept wurde von der Gesellschafterversammlung der KVHS ignoriert – nicht diskutiert, nicht geprüft, einfach abgelehnt. Was niemanden mehr wundert, denn danach lehnten sie sogar ihr eigenes Konzept ab. Was stimmt bei denen nicht? Stattdessen wird nun ein „Musikbereich“ innerhalb der KVHS angekündigt, der ohne Lehrkräfte, ohne Schüler und ohne Vertrauen auskommen soll. Ein solches Konstrukt ist keine Alternative, sondern eine leere Hülle, die den Namen „Musikschule“ kaum verdient.
Die Kommunikation mit der Kreisverwaltung war, gelinde gesagt, herausfordernd. Schriftliche Absprachen waren selten, und wenn sie erfolgten, waren sie oft vage. Der Schulleiter der Musikschule wurde systematisch aus wichtigen Gesprächen ausgeschlossen, nachdem er kritische, aber sachliche Punkte angesprochen hatte. Diese Marginalisierung ist nicht nur respektlos, sondern ein kommunikatives Versagen, das einer konstruktiven Zusammenarbeit im Wege stand. Besonders befremdlich ist die Behauptung eines Mitglieds der Gesellschafterversammlung aus dem Dezember 2024, die Musikschule habe nie ein Konzept vorgelegt – eine Aussage, die durch vorliegende Presseartikel, Sitzungsprotokolle und Zeugen widerlegt wird. Solche Fehlaussagen lassen Zweifel an der Seriosität der Kreispolitik aufkommen.
Wir möchten Ihnen versichern, dass die Musikschule Wesermarsch weiterhin für die musikalische Bildung Ihrer Kinder steht. Unsere Lehrkräfte, die sich zu diesem Thema geäußert haben, betonen ihre Entschlossenheit, eine Institution zu erhalten, die für Qualität, Engagement und pädagogische Substanz steht. Die Zukunft der musikalischen Bildung liegt in den Händen unserer erfahrenen Lehrkräfte, die mit Ihnen und Ihren Kindern individuelle Lösungen finden werden. Die Qualität, die Sie von uns gewohnt sind, bleibt unser oberstes Ziel.
Wir empfehlen Ihnen, direkt mit Ihren Vokal- oder Instrumentalpädagogen in Kontakt zu bleiben. Diese kennen Ihre Bedürfnisse und die Ihrer Kinder am besten und können Sie über die nächsten Schritte informieren. Sollten einzelne Lehrkräfte den Weg zur KVHS wählen, werden wir dies respektieren. Gleichzeitig arbeiten wir an Alternativen, die die bewährte Qualität unserer Musikschule sichern. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die musikalische Bildung in der Wesermarsch nicht zu einem bürokratischen Opfer wird.
Liebe Eltern, die Musikschule Wesermarsch ist mehr als eine Institution – sie ist eine Gemeinschaft, die von Leidenschaft, Können und Verantwortung getragen wird. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam für die musikalische Zukunft unserer Kinder kämpfen – mit Herz, Verstand und vielleicht einem Hauch von Ironie gegenüber jenen, die glauben, Kultur lasse sich mit Excel-Tabellen regeln.
Für Rückfragen steht unser Schulleiter Ihnen gern zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen
Der Vorstand der Musikschule Wesermarsch
im Namen der Lehrkräfte


10.9.2025 09:20

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