Musikschule Wesermarsch
Musikschule Wesermarsch
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen Verband deutscher Musikschulen

Posaune

PosauneDer Komponist Michael Praetorius (1571–1621), dessen Werke auch heute noch von vielen Blechbläser­ensembles gern gespielt werden, bezeichnet einen Vorläufer der Po­saune aus dem 14 Jhd. als „Trommer“. Dieses Instrument weist schon die typischen Merkmale eines Blechblasinstrumtents auf: Kesselförmiges Mundstück, trichterförmiger Becher – der Zug fehlte allerdings.

1468 wurden am burgundischen Hof nachweisbar die ersten Posaunen gebaut. Jörg Neu­schel ist der erste bekannte und bis heute unvergessene Posaunenbauer. Er stellte Mitte des 16 Jhds. in Nürnberg Posaunen her. Neuschelposaunen hatten bereits die uns heute bekannte Form, ein Zug war integriert. Im 17. Jhd. entwickelte sich eine Posaunen-Familie:
  • Die Diskant – oder Sopranposaune
  • Die Altposaune
  • Die Tenorposaune oder „Gemeine Rechte Posaun“
  • Die Bassposaune
  • Die Kontrabassposaune
Die Erfindung des Zugs ermöglichte der Posaune das sog. „chromatische Spiel“, d.h. alle 12 Halbtöne, die in unserer abendländischen Musik verwendet werden, waren spielbar. Bis zur Entwicklung der Ventil-Technik (z.B. für Trompeten) war die Posaune damit das einzige Blechblasinstrument, das dazu in der Lage war.
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Thomas Schröder spielt auf der neu entwickelten "Pbone", einer leichten und kostengünstigen Posaune aus Kunststoff

Literatur und Einsatzmöglichkeiten

Über Literaturmangel brauchen sich PosaunistInnen nicht zu beklagen, in jeder Stilistik ist dieses Instrument einsetzbar.

Voraussetzung für den Unterricht ist das sinnvolle methodische Herangehen an dieses Instrument. Dazu wird immer ein Lehrwerk benötigt, z.B. „Posaune lernen leicht ge­macht“ von Mössinger und Schweitzer. Diese „Schule“ beginnt wirklich von vorn und baut in kleinen Einheiten die Fortschritte auf dem Instrument aus.

Für PosaunistInnen der Mittelstufe ist die Posaunenschule von Robert Müller (2. Teil) eine Möglichkeit, ihr Spiel auszubauen und diverse technische Raffinessen zu erlernen, die nicht nur in der klassischen Bläsermusik, sondern auch in der modernen Literatur hilf­reich sein können.

PosaunistInnen der Oberstufe beschäftigen sich mit Konzertstücken und unterschiedli­cher Literatur aus dem Jazz-Rock-Pop-Bereich, technische und musikalische Aspekte werden anhand von Etüden geschult.

Wer Posaune spielt, hat immer die Möglichkeit, in irgendeinem Ensemble mitzuwirken. Eigens dafür hat unsere Musikschule ein Netzwerk von Kooperationen aufgebaut, die den Zugang zu diesen Ensembles ermöglichen. Sowohl das Blasorchester des Bundesbahnsozi­alwerks Brake, als auch der Posaunenchor der Kirchengemeinde Strückhausen freuen sich darauf, Nachwuchstalente in ihren Reihen begrüßen zu dürfen. Kammermusikalisch wird in der Formation „brass attack“ gearbeitet. Hier werden anspruchsvolle Werke aus allen Epochen der Musikgeschichte bis hin zur Gegenwart gespielt.

Methodik des Unterrichts

Der Unterricht findet grundsätzlich in Form einer Gruppe statt. Trotzdem gibt es Anteile von Einzelunterricht. Diese kombinierte Form des Unterrichts verspricht die besten Er­folge, da sowohl technische Komponenten als auch musikalische Aspekte im Zusammen­spiel geschult werden. Die Schüler lernen sich untereinander kennen und lernen auch voneinander. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, dass Schüler unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Leistungsstufen zusammen den Unterricht wahrnehmen. Das Ler­nen in der Gemeinschaft und das solistische Lernen werden somit in angemessenen Pro­portionen durchgeführt.

Anschaffung eines Instruments

Auch hier hat die Musikschule Wesermarsch e.V. vorgesorgt. Durch Kooperation mit der Fa. Lätzsch in Bremen ist es möglich, kurzfristig Instrumente zu angemessenen Preisen zu beschaffen.

Die Neuanschaffung einer Posaune liegt zwischen Euro 500,00 und Euro 1.000,00. Als zu­sätzliches Equipment wird ein Lehrwerk (ca. Euro 30,00) und ein Notenständer (ca. Euro 20,00) benötigt.